Reihe: Vergessene Moderne

„Die Modernität ist das Vorübergehende, das Entschwindende, das Zufällige, ist die Hälfte der Kunst, deren andere Hälfte das Ewige und Unabänderliche ist“, schrieb Baudelaire im Jahr 1863. Die literarische Moderne ist das Kind der industriellen Revolution ebenso wie der Aufklärung und der Säkularisation. Literarisch folgt sie in vielen Sprachen dem Naturalismus und dem Realismus. Diese Kategorien helfen uns nur beschränkt weiter beim Versuch einer Definition, denn wie so oft sind die Übergänge in Literatur wie in Geschichte fließend. Die Verwendung neuer literarischer Techniken, wie des „stream of consciousness“, des Bewusstseinsstroms mit seinen konstanten Perspektivwechseln, wie sie sich bei Joyce, Schnitzler oder Virginia Woolf finden, wird auch oft als Unterscheidungsmerkmal herangezogen. Für uns war ein weiteres Merkmal bei unserer Suche nach geeigneten Werken für die Reihe entscheidend: die Subjektivität.

Bei unserer Suche konzentrieren wir uns darauf, Werke von Autorinnen und Autoren zu entdecken, die, wenn wir in Kategorien denken, oft noch dem Naturalismus oder Realismus zugerechnet werden, deren Werk jedoch über diese, wie bereits erwähnt, fließenden Perioden hinausreicht. Ein entscheidendes Merkmal für unsere Auswahl ist die Verarbeitung der industriellen Revolution und ihrer Konsequenzen für das Zusammenleben der Menschen in unterschiedlichen Kulturen.

Für die Jahre 2014/2025 nehmen wir die folgende Auswahl in den Blick. Alle Werke erfüllen unsere Kriterien, die Reihenfolge der Veröffentlichung hängt jedoch auch von den vorhandenen Mitteln für die Übersetzung ab. Die konkreten Pläne für 2024 werden wir auf der Frankfurter Buchmesse 2023 vorstellen.
 

  • Antonio Fogazzo: Piccolo Mondo Antico (1895)
    Neuübersetzung
 
  • Camilo Castelo Branco: Lieber zur Verdammnis (Arbeitstitel)
    (Amor de Perdição) (1862) – Erstübersetzung
 
  • Stefan Zeromski: Vorfrühling (Przedwiośnie) - (1924)
    Neuübersetzung
 
  • Frank Norris: McTeague (1899)
    Neuübersetzung
 
  • Shimazaki Tōson: Vor der Morgendämmerung (Arbeitstitel)
    Yoake mae 夜明け前 (1935)
    Erstübersetzung

Der Tod Georgs
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Der Tod Georgs

Richard Beer-Hofmann

Autor Richard Beer-Hofmann legt in seinem wenig rezipierten und dennoch zeitlosen Werk „Der Tod Georgs“ eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem plötzlichen Verlust eines bewunderten Freundes und der daraus resultierenden Suche nach Sinn und Lebensbejahung vor.
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