Sumpffieber
Als erster Band der Reihe „Vergessene Moderne“ erscheint im Oktober 2023 der Roman „Sumpffieber“, „Cañas y Barro“ (Schilf und Schlamm) von Vicente Blasco Ibanez. Wir haben uns gegen eine Neuübersetzung entschieden, sondern verwenden die Übersetzung von Otto Albrecht van Bebber, deren Sprache den Text von Blasco Ibanez auch heute noch überragend transportiert. Zeichensetzung und einzelne sprachliche Elemente haben wir an heutige Gepflogenheiten angeglichen.
„Sumpffieber“ ist der letzte seiner Romane, die in der „Huerta“ spielen, einem landwirtschaftlichen Gebiet in der Nähe Valencias, das die maurischen Kolonisatoren geschaffen hatten, um Kulturen wie Reis, Gemüse und Orangen mit Hilfe eines sorgfältig geplanten Bewässerungssystems anzubauen. Er verquickt hier eine dramatische Liebesgeschichte mit der dramatischen und sich selbst vernichtenden Macht des Geldes.
Ibanez selbst hielt diesen Roman für seinen künstlerisch gelungensten, auch wenn ihm bisweilen der Vorwurf gemacht wurde, bei seinen didaktischen Elementen eine schwerfällige Hand zu haben.
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Die Edition „Vergessene Moderne“ wird künstlerisch von dem Ulmer Zeichner, Grafiker und Schriftsteller Florian L. Arnold gestaltet, der nicht nur für den Umschlag verantwortlich zeichnet, sondern diesen und jeden weiteren Band mit drei Grafiken illustrieren wird. Eine Einordnung seiner Arbeit nimmt der Künstler in jedem Band in einem kurzen Nachwort vor.
Die Edition „Vergessene Moderne“ erscheint neben der Normalausgabe in einer Vorzugsausgabe von 99 Exemplaren. Jedem Exemplar der Vorzugsausgabe ist ein nummeriertes und signiertes Exemplar einer der drei Graphiken als Risographie aus dem jeweiligen Buch beigefügt. Die Risographie ist nicht nur ein schönes, sondern auch mit das umweltfreundlichste Druckverfahren: Die Tinte ist Sojaöl-basiert, die Masterfolien werden aus Hanffasern hergestellt. Zudem benötigt der Riso nur einen Bruchteil der Energie einer Digitaldruckmaschine.
Belletristik - Roman
Autor: Vicente Blasco Ibanez
Hardcover, Fadenbindung, 300 Seiten
ISBN: 978-3-947724-46-8 | 22,-€
Erscheint am 12.10.2023
Zum Autor
Vicente Blasco Ibáñez (1867 – 1828) zählt zu den herausragenden Vertretern des Naturalismus, ähnlich wie bei Zola steht auch für ihn die soziale Frage im Zentrum seiner frühen Werke. Reichtum, der verblendet und Menschen zu Handlungen bewegt, die letztendlich ihrer eigenen moralischen Bewertung nicht standhalten. Seine Figuren werden durch das Zusammenspiel von Herkunft, Umwelt und sozialen Bedingungen bestimmt. Ibanez arbeitet die Einflüsse heraus, die zu einem bestimmten Zeitpunkt auf sie einwirken.
Blasco Ibanez hatte ein bewegtes Leben. Politisch war er in seiner Jugend ein militanter Republikaner und gründete in seiner Heimatstadt Valencia die Zeitung „El Pueblo“, in der er eine republikanisch-populistische politische Bewegung, den „Blasquismo“, entwickelte. Seine politischen Aktionen brachten ihm Gefängnis und Exil ein, aus dem er 1896 zurückkehrte und mehrere Wahlperioden im Cortes, dem spanischen Parlament saß. 1909 zog es ihn nach Argentinien, nur um sich zu Beginn des ersten Weltkriegs in Paris niederzulassen. Bereits in Argentinien änderte sich sein Schreibstil deutlich. Seine Handlungen wurden reißerischer und melodramatischer. Einige dieser Werke fanden in Hollywood Anklang und wurden zur Grundlage vielgesehener Rudolfo-Valentino-Filme.
Rezensionen & Presseecho
Luxemburger Tagblatt, 03.02.2024 (pdf)
booknerds 02/2024
kulturespresse.de 29.11.2023