Piccolo Monto Antico
Kleine alte Welt
Antonio Fogazzaro,
Übersetzung von Maria Gagliardi
Antonio Fogazzaros wahrscheinlich bedeutendstes Werk wurde erstmals 1895 veröffentlicht. Es ist ein bewegender Roman, der in den Jahren vor dem Zweiten Unabhängigkeitskrieg spielt. Vor der malerischen Kulisse des Luganer Sees erzählt er die dramatische Geschichte der Familie des adligen Franco Maironi und seiner bürgerlichen Frau Luisa Rigey, deren Ehe unter Spannungen auf Grund der sozialen und politischen Unterschiede leidet.
Franco, ein Katholik und Liberaler, und Luisa, eine Frau aus kleinbürgerlichen Verhältnissen, müssen sich gegen die pro-österreichischen Ansichten von Francos Großmutter, der Marquise Orsola, behaupten. Ihre Beziehung wird zusätzlich durch wirtschaftliche Schwierigkeiten und den Gegensatz ihrer Charaktere auf die Probe gestellt. Ein tragisches Ereignis – der Tod ihrer Tochter Maria durch Ertrinken – entfremdet das Paar weiter. Luisa wendet sich dem Spiritismus zu, um den Kontakt zu ihrem verstorbenen Kind wiederherzustellen, während Franco seine Pflicht erkennt, für die Befreiung Italiens von der österreichischen Besatzung zu kämpfen. Das Ende des Romans markiert eine hoffnungsvolle Wendung, als sich das Paar im Jahr 1859 auf der Isola Bella wieder begegnet. Franco entscheidet sich, sich den italienischen Truppen anzuschließen, was auf eine erneute Annäherung der beiden und den Beginn eines neuen Kapitels im Risorgimento hindeutet.
„Piccolo Mondo Antico“ bleibt ein zeitloses Werk, das persönliche und politische Konflikte meisterhaft miteinander verwebt und mit der Leidenschaft für Freiheit und Gerechtigkeit im italienischen Risorgimento ein Stück italienischer Geschichte lebendig werden lässt.
Belletristik - Roman
Autor: Antonio Fogazzaro
Übersetzung: Maria Gagliadri
Hardcover, Fadenbindung, 588 Seiten
ISBN: 978-3-947724-54-3 | 26,00 €
Erscheint am 25.03.2025
Antonio Fogazzaro,
geboren in eine wohlhabende Familie, promovierte 1864 in Turin in Rechtswissenschaften. Nach seiner Rückkehr nach Vicenza im Jahr 1869 arbeitete er zunächst als Rechtsanwalt, gab diesen Beruf jedoch bald auf, um sich ganz der Literatur zu widmen – eine Entscheidung, die ihm große Erfolge brachte. Fogazzaro war Mitglied der Accademia Roveretana degli Agiati und wurde 1890 zum Senator ernannt. In seiner literarischen Arbeit griff er auf Theorien des Positivismus und Evolutionismus zurück, was ihn zu einem der einflussreichsten Autoren seiner Zeit machte. Einige seiner Werke, darunter „Il Santo“ (1905) und „Leila“ (1911), wurden jedoch von der katholischen Kirche auf den Index Librorum Prohibitorum gesetzt.